24.08.2024: 3. Spieltag Landesliga Südbaden Staffel 1
Kehler FV - FV Rammersweier: 4-0 (1-0)
Es gibt Tage, an denen könnte man philosophisch werden; auch beim Fußball. Die KFV-DNA. Lange habe ich mir Gedanken gemacht, was das denn bitte im Absoluten sein soll. Ein stückweit hat sicherlich jeder seine eigene Definition. Kein Wunder, bei der Kombination von Kehl, Fußball, Verein und Desoxyribonukleinsäure. Meinerseits ist das Ergebnis noch offen, allerdings steht eine Erkenntnis: die wohl beste Antwort ist die, die das Team auf dem Platz bringt. Und die Leistung der Grünen im Hinspiel gegen Rammersweier war eine solche.
Früh machten die Kehler Dampf und erarbeiteten sich teils sehr gute Möglichkeiten in Führung zu gehen. Der Gast aus Rammersweier benötigte etwas mehr Zeit, fand aber im Laufe der ersten Hälfte ebenfalls zu seinem Spiel. So ergab sich für die geschätzt ca. 300 Zuschauer im Kehler Rheinstadion ein munterer Schlagabtausch, bei dem sich der Kehler Schlussmann Karim Banaken einmal mehr bewährte. Die Dominanz und das Chancenplus blieb dennoch bei den Gastgebern; nur die Führung blieb aus. Vorerst.
In der 39. Spielminute war es soweit und die Kehler belohnten sich endlich. Nach einem Kehler Einwurf am gegnerischen Strafraum landete eine missglückte Kopfabwehr beim mit aufgerückten Loic Caspar. Trotz perfekter Schussposition 20 Meter vor dem Tor, passte dieser links in den Lauf des herananstürmenden Corentin Wirth, der direkt abzog. Dessen fulminanter Hammer fand den Weg ins rechte obere Toreck. Kategorie Tor des Monats. Was für ein Gespür für den Mitspieler von Loic Caspar: KFV-DNA, Beweisstück A.
Trotz der 1-0 Führung zur Pause, fühlte man die Kehler unzufrieden mit sich selbst, als sie den Weg in ihre Kabine aufsuchten. So lag es einmal mehr bei Coach Marcel Stern, jeden Einzelnen wieder einzufangen. Dies gelang scheinbar famos, denn nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff sollte es wieder klingeln. Ein Angriff der Gäste wurde von Stéphane Fouda und Chris Lukic mit vereinten Kräften unterbunden. Letzterer drehte sich schnell und fand an der Mittellinie rechts außen den umtriebigen Jérémy Stroh. Der mittlerweile 36-jährige Stürmer behielt die Übersicht und passte hoch und tief in den Lauf seines Sturmpartners Lukas Raabe, der den Ball perfekt mitnahm und per Lupfer sehenswert auf 2-0 erhöhte. Die Gäste gaben sich aber noch nicht auf: sie wurden offensiver, allerdings eher planlos und etwas unkoordiniert. Nur wenige Minuten nach dem zweiten Kehler Treffer prallte ein gegnerischer Angriff einmal mehr an die Kehler Abwehr ab. Loic Caspar fand im Zentrum Arber Paqarizi, der schnell schaltete und den bereits angeschlagenen Luka Gogitadze auf die Reise schickte. Dieser tanzte dennoch seinen Gegenspieler aus und fand Jérémy Stroh im Rücken der Abwehr. Der Kehler Mittelstürmer scheiterte noch am gegnerischen Torwart, doch Lukas Raabe war da, um den zweiten Ball zu verwerten. Überlegt traf der Kehler Kapitän in der 54. Spielminute zum 3-0: die Vorentscheidung.
Das Team aus Rammersweier tat sich nach dem dritten Kehler Tor schwer, in die Partie zurück zu finden. Die Fitness der Grenzstädter kann an dieser Stelle m.E. durchaus gelobt werden. Im dritten Spiel binnen acht Tagen gingen die Grünen ans physische Limit und schafften es, trotz drückender Hitze, ihr Spiel seriös und konzentriert durchzuziehen.
Diese Arbeit zahlte sich in der 79. Spielminute aus. Erneut fand ein Angriff der Gäste im starken Corentin Wirth seinen Meister. Aus der Abwehr heraus passte le chef Alexis Cascoin persönlich zu Arber Paqarizi, der wiederum Lukas Raabe in die Tiefe schickte. Im Laufduell gegen zwei Verteidiger schaffte es der Kehler Kapitän quer auf Jérémy Stroh zu legen, der eiskalt vollendete. Raabe revanchierte sich bei Sturmpartner Stroh für die Vorlage zum 2-0: KFV-DNA, Beweisstück B.
Nach 90 Minuten in der tropischen Hitze Kehls pfiff der Schiedsrichter ohne groß nachspielen zu lassen ab. Fazit: der KFV gewinnt auch in der Höhe völlig verdient mit 4-0 gegen den FV Rammersweier, belohnt sich erstmals mit drei Punkten in der diesjährigen Landesligastaffel und schaut nach oben. Auf geht's grün!
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