SV Oberkirch - Kehler FV: 2-3 (0-3)

Die letzten Tage nahm der KFV noch mehr Platz in meinen Gedanken ein als sonst. Ein ständiger Begleiter: manchmal Dr. Jekyll, manchmal Mr. Hyde, manchmal Zauberflöte, manchmal Tinnitus. Warum das Ganze eigentlich? Wahrscheinlich weil es dabei nicht unbedingt „nur“ um Fußball geht, denn den gibt es - bei aller Heimatverbundenheit - auch woanders.

Vielmehr geht es mir wohl um Treue und Freundschaft. Angefangen bei Menschen wie Ralf Stoll und Bettina Barth, deren Engagement für mich eine große Inspiration ist. Weiter mit dem Trainerteam, das sich die letzten Jahre enorm in den Neuaufbau der Kehler Mannschaft investierte. Letztendlich auch den Spielern gegenüber. Denn diese Truppe gab mir das Gefühl, nicht etwa jeden Samstag zum Fußball zu gehen, sondern jedes Wochenende Freunde zu besuchen. Mehr als „nur“ Fußball also.

Nun aber zum Spiel.

Gegen den stabilen Aufsteiger aus dem Renchtal starteten meine Freunde wie die Feuerwehr. Nach knapp 10 Minuten köpfte Corentin Wirth präzise zum 1-0. Nur fünf Minuten später fand Nico Rios mit einem wunderbaren Schuss aus gut 18 Metern das Netz zum verdienten 2-0. Letztendlich fand der SVO in der gesamten ersten Hälfte kaum statt; die Kehler spielten ihre Sache inspiriert und engagiert herunter. Nach einer halben Stunde war es dann Jérémy Stroh, der sich im gegnerischen Strafraum durchkämpfte und aus spitzem Winkel zum 3-0 Pausenstand traf.

Also, ein entspannter Nachmittag für den zahlreich erschienenen Kehler Anhang? Ach was, man mag es ja spannend. Mit einem drei-Tore Vorsprung gestanden die Grünen den Gastgebern nach der Pause etwas mehr Handlungsspielraum zu. Und ausgerechnet, als der KFV Mitte der zweiten Halbzeit eine gute Chance ausließ, kombinierte sich der SVO durch eine etwas pomadig wirkende grüne Abwehr und verkürzte auf 1-3. Vor heimischer Kulisse schöpften die Gastgeber neue Kraft. Leider ließen etwas platt wirkende Kehler im Anschluss die eine oder andere Tor- bzw. Konterchance liegen.