FSV Seelbach - Kehler FV: 0-1 (0-0)

Nach zwei Siegen und 5-0 Toren aus den letzten beiden Spielen gegen Oppenau und Ottenau, wollten die Jungs von Trainer Marcel Stern den Aufwärtstrend in Seelbach fortsetzen. Die Kulisse beim Aufsteiger aus dem Schuttertal konnte nicht besser sein: schönes Herbstwetter und ein gut besuchtes Stadion ließen das Fußballherz höherschlagen. Gutes Stichwort, das mit dem Herz, denn an jenem Nachmittag sollte das Kehler Herz noch den einen oder anderen Ausschlag machen.

Das Spiel begann - wie gegen Ottenau - mit einem relativ hohen Anlaufen beider Teams. Der Aufsteiger aus Seelbach hielt vom Engagement wie erwartet dagegen und man merkte, jeder Fehler kann auf dem kleinen Kunstrasenplatz schnell zum Gegentor führen. Die Gäste aus der Grenzstadt hatten in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, schafften allerdings nicht, Zählbares herauszuholen. Der letzte Pass und der eine oder andere Torschuss der Grünen wurde immer von einem tapferen Seelbacher Fuß abgeblockt. Insgesamt fehlte etwas Inspiration auf Kehler Seite. So ging es in die Pause mit einem 0-0 und noch ohne großartigen Toraktionen hüben wie drüben. Allerdings leider mit einer gelben Karte für Nico Rios. Dies rächte sich leider nach der Pause. Denn es waren die Gastgeber, die etwas besser aus der Kabine kamen und Druck ausübten. Die Grünen mussten körperlich dagegen halten und so kam es in der 60. Spielminute fast schon wie es kommen musste: nach einem erneuten Foulspiel sah der Kehler Regisseur die Ampelkarte.

Vielleicht bin ich von den letzten Jahren gebrandmarkt, als die Mannschaft nach solchen Rückschlägen manchmal auseinanderfiel. Aber es hat sich scheinbar etwas in den Köpfen getan. Alle Widrigkeiten zum Trotz, war es der junge Lucas Meyer, der diesmal den Unterschied machte. Wenige Minuten nach dem Platzverweis eliminierte der Schlacks zwei Seelbacher und tankte sich in den gegnerischen Strafraum. Sein Pass in die Mitte fand Jérémy Stroh. Auf engstem Raum drehte sich der Routinier und vollendete zur Kehler 1-0 Führung. Was folgte, war ein halbstündiges Nervenspiel. Mit einem Mann mehr auf dem Feld, rannte Seelbach das Kehler Tor an. Etliche Chancen ließen die Hausherren aus, schossen knapp neben das Tor oder fanden im starken Quentin Ottmann ihren Meister. Auch zum Schluss, als der Seelbacher Keeper Sinan Cakir zum letzten Eckball mit nach vorne kam und Ottmann entscheidend parierte. So erkämpften sich die Grünen ihren Auswärtssieg, einmal mehr mit Kampfkraft und Charakter, gegen einen ebenbürtigen Gegner aus Seelbach.

Abschließend: sehr netter Kontakt mit Sinan Cakir nach dem Spiel. Für solche Menschen wie Dich, Sinan, kommt man ins Stadion. Etwas weniger cool die drei älteren Herren, die dachten, sie müssten nach dem Spiel bei mir mit Nachdruck fragen, wo die echten Kehler in der KFV Mannschaft sind. Daher ein kleiner grundsätzlicher Exkurs: Jeder, der das grüne Trikot trägt und dafür kämpft ist für mich ein Kehler. Es gibt beim KFV Deutsche, Franzosen, Gabuner, Algerier, Serben, Kroaten, Georgier, Kameruner, Marokkaner, Argentinier, Albaner, Kosovaren und sicher noch mehr. Für mich: alles Kehler. Einfach mal auf die eigene Vereinswebsite clicken: Gemeinschaft, Toleranz, Fairness und Fairplay. Hier noch der Link, falls noch nicht bekannt.